Internationale Tagung "Kreuzkräuter und Naturschutz"
Die heimischen, hellgelb blühenden Kreuzkräuter sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlinge und andere Insekten. Sie enthalten aber auch Giftstoffe aus der Gruppe der Pyrrolizidin-Alkaloide (PA), die die Leber schädigen und Weidetiere gefährden können. Vergiftungen sind selten. Dennoch ist es Ziel, die Giftstoffe sowohl im Tierfutter als auch in Lebensmitteln so weit wie möglich zu minimieren. Was ergibt sich daraus für den Umgang mit Kreuzkräutern auf Naturschutzflächen? Auf welchen Flächen sollen Kreuzkräuter wie reguliert werden?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Kreuzkraut-Fachtagung vom 31. Jan. bis 1. Feb. 2017 in Göttingen, an der in 10 Vorträgen und auf 6 Postern aus Forschung und Praxis berichtet wurde. Der Fokus lag dabei auf drei Kreuzkraut-Arten: Das Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) besiedelt vor allem trockene Standorte. Das Wasser-Kreuzkraut (Senecio aquaticus) bevorzugt feuchte und nasse Standorte. Das Schmalblättrige Kreuzkraut (Senecio inaequidens) ist aus Südafrika eingewandert, zählt zu den invasiven Neophyten und breitet sich europaweit aus.
Der Tagungsband zur Kreuzkraut-Fachtagung mit einer Kurzfassung der Vorträge ist im Mai 2017 erschienen und kann hier heruntergeladen werden.
Präsentationen der Fachtagung
Habitatpräferenzen von Jakobs- und Wasser-Kreuzkraut und Risikofaktoren für deren Auftreten
Dr. Matthias Suter, Agroscope Schweiz
Risikobewertung - Wie hoch ist die Gefährdung durch Pyrrolizidin-Alkaloide?
Prof. Dr. Lampen, vertreten durch Dr. Birgit Dusemund, Bundesinstitut für Risikobewertung Berlin
Auf welchen Flächen mit Relevanz für den Naturschutz sollen welche Kreuzkräuter reguliert werden?
Dr. Andreas Zehm, Bayerisches Landesamt für Umwelt
Ökologie und Management von Alpen-Kreuzkraut und Schmalblättrigem Kreuzkraut
Giovanni Peratoner, Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg, Italien, und Dr. Tina Heger, Universität Potsdam
Erfahrungsbericht Greifensee - Praxis-Bericht zum Umgang mit Kreuzkräutern und Neophyten
Lothar Schroeder (MSc), Stiftung Wirtschaft und Ökologie, Schweiz
Die Regulierung des Kreuzkrautes aus rechtlicher Sicht - Betrachtung aus nachbarrechtlicher und ordnungsrechtlicher Sicht
Ltd. Lw. Dir. Volkmar Nies, Deutsche Gesellschaft für Agrarrecht
Umgang mit dem Jakobs-Kreuzkraut auf den Flächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Dr. Aiko Huckauf, Stiftung Naturschutz Schleswig Holstein
Ragwort in the Netherlands: Can the problem be solved with help from the soil?
Prof. Dr. Martijn Bezemer, Netherlands Institute of Ecology, Niederlande
Erfahrungen mit Wasser-Kreuzkraut im Zusammenhang mit Naturschutz in Bayern
Prof. Dr. Johannes Kollmann, Technische Universität München
Biologische Merkmale von Wasser-Kreuzkraut und Konsequenzen für das Managment
Dipl.-Ing. Gabriele Bassler, Universität für Bodenkultur Wien, Österreich