Schnittzeitpunkt beeinflusst Biodiversität

Ziel dieser Studie war es, eine Managementstrategie zu finden, die das Vorkommen von Wasserkreuzkraut in naturschutzrelevanten Gebieten reduziert, ohne die Biodiversität zu gefährden. Als geeigneter Kompromiss erwies sich dabei die Mahd Anfang Juni mit zwei darauf folgenden Schnitten während der Hauptblütezeit, die allerdings nicht als Tierfutter genutzt werden können. Ein später Schnitt im Oktober ist dagegen nicht geeignet für das Erhalten der Biodiversität.

Bassler, G., Karrer, G., Kriechbaum, M. (2016). The impact of different cutting regimes on population density of Jacobaea aquatica (Hill) G. Gaertn., B. Mey. & Scherb. and grassland vegetation. Agriculture, Ecosystems and Environment 226, S. 18-24.

Wasserkreuzkraut: (nicht)-chemische Regulierung

Zwei Feldversuche zeigten, dass neben der chemischen Bekämpfung auch nicht-chemische Maßnahmen wie z.B. die gezielte Schnittnutzung gute Regulierungsmöglichkeiten gegenüber Wasserkreuzkraut darstellen. Zudem zeigten die Versuche, dass für eine nachhaltige Regulierung von Wasserkreuzkraut im Grünland die Umsetzung eines standortspezifischen, integrierten Bekämpfungsverfahrens unverzichtbar ist.

Gehring, K. und Thyssen, S. (2016). Regulierungsmöglichkeiten von Wasserkreuzkraut (Senecio aquaticus) im Dauergrünland. 27. Deutsche Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und -bekämpfung, 23.-25. Februar 2016 in Braunschweig.

Einfluss des Mahdregimes auf Wasserkreuzkraut

Verschiedene Schnittzeitpunkte zeigen einen signifikanten Einfluss auf den Pyrrolizidinalkaloid-Gehalt und den Anteil von Wasserkreuzkraut im Mahdgut. Im Juni und Oktober gemähte Flächen enthielten den geringsten Wasserkreuzkraut-Anteil im Mahdgut; nach den zweiten Schnitten im Juli und August war dieser am höchsten. 

Chizzola, R., Bassler, G., Kriechbaum, M., Karrer, G. (2015). Pyrrolizidine Alkaloid Production of Jacobaea aquatica under different cutting regimes. Journal of agricultural and food chemistry, Vol. 63  (4). S. 1293.

Wirksamkeit verschiedener Herbizide gegen Jakobskreuzkraut

In sieben Feldversuchen wurde die Wirksamkeit verschiedener Herbizide zu unterschiedlichen Anwendungsterminen (Frühjahr, Sommer, Herbst) geprüft. Die Wirksamkeit der Herbizide variierte stark und war zusätzlich vom Einsatzzeitpunkt und dem Entwicklungsstadium des Jakobskreuzkrauts abhängig. Nur Simplex (Flouroxypyr + Aminopyralid) erreichte zu allen Behandlungsterminen Wirkungsgrade von über 90% und hatte zudem die höchste Wirkungsgeschwindigkeit.

Werner, B. (2012). Regionale Versuche zur chemischen Bekämpfung von Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea). 25. Deutsche Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und –bekämpfung, 13.-15. März 2012 in Braunschweig.

Auftreten von "Bodenmüdigkeit"

Bei Jakobskreuzkraut, das über einen Zeitraum von mehreren Jahren auf einer Fläche gewachsen war, wurde in Fallstudien das Auftreten einer sogenannten „Bodenmüdigkeit“ beobachtet. Während nach fünf Jahren das Bestandsmaximum erreicht war, reduzierte sich der Bestand danach stark. Jakobskreuzkräuter, die in Erde wuchsen in der zuvor schon JKK-Pflanzen gewachsen waren, hatten in einem Gewächshausversuch 70% weniger Biomasse als in nicht vorbelasteter Erde.

Voorde, T.J.F. van de, Putten, W.H. van der und Bezemer, T.M. (2012). Voorkómen en vóórkomen van Jakobskruiskruid: hulp uit de bodem? De Levende Natuur, 113 (1), S. 6-10.

Management zur Kontrolle von Kreuzkräutern

Kreuzkräuter breiten sich in West- und Mitteleuropa vermehrt aus. Zu den üblichen Maßnahmen um der Verbreitung von Kreuzkräutern entgegenzuwirken gehören die mechanische Entfernung der Pflanzen, Weidemanagement u.a. durch grasende Tiere, biologische Kontrolle und chemische Kontrolle.

Leiss, K. (2010). Management practices for control of ragwort species. Phytochem Rev, 10 (1), S.153-163.

Reaktion von Jakobskreuzkraut auf Schnitt

Gegenüber nicht geschnittenen Pflanzen reduzierte ein Schnitt während den ersten zwei Entwicklungsstadien die beim Wiederaustrieb produzierte Blütenkopfzahl von Jakobskreuzkraut um 87%. Ein Schnitt während des Stadiums „Beginn Blüte“ bewirkte außerdem, dass 30% der JKK-Pflanzen im laufenden Jahr nicht wieder austrieben. Um eine Samenausbreitung zu verhindern sind deshalb mindestens zwei Schnitte pro Jahr nötig.

Siegrist-Maag, S., Lüscher, A. und Suter, M. (2008). Reaktion von Jakobskreuzkraut auf Schnitt. AGRARForschung, 15(7), S. 338-343.

Zusammenhang von Flächenmanagement und Wasserkreuzkraut

Um Zusammenhänge zwischen Flächenmanagement und dem Vorkommen von Wasserkreuzkraut herzustellen, wurden im Sommer 2005 insgesamt 72 Flächen in Bergregionen der Schweiz verglichen und analysiert. Auf steilen Flächen mit lückigem Bestand und geringer Stickstoffdüngung war das Risiko für eine Ausbreitung von Senecio aquaticus am größten. Außerdem wurde eine vermehrte Ausbreitung von Wasserkreuzkraut auf intensiv genutzten Flächen festgestellt.

Suter, M. und Lüscher, A. (2008). Occurrence of Senecio aquaticus in relation to grassland management. Applied Vegetation Science, 11(3), S. 317-324.

Jakobskreuzkraut vertreibt sich selbst

Etwa vier Jahre, nachdem sich das Jakobskreuzkraut auf den Versuchsflächen etabliert hatte, ging die JKK-Pflanzendichte stark zurück. Die Studie zeigte, dass auf unkontrollierten Flächen Bodenorganismen die Saatproduktion der Jakobskreuzkräuter reduzierten, indem sie das Wachstum dieser Pflanzen hemmten. In Naturschutzgebieten ist es daher nicht unbedingt notwendig, die Jakobskreuzkräuter zu entfernen – die Pflanzen vertreiben sich selbst.

Bezemer, T.M., Putten, W.H. van der und Rienks, F. (2006). Niets doen loont bij Jakobskruiskruidplaag. De Levende Natuur, 107 (2006) 5. S. 214-216.

Zusammenhang von Bewirtschaftung und Jakobskreuzkraut

In dieser Studie wurden Flächen mit gemeldetem Jakobskreuzkraut-Vorkommen mit benachbarten Flächen verglichen, die kein Jakobskreuzkraut aufwiesen. Senecio jacobaea trat dabei am häufigsten in extensiv und weniger intensiv bewirtschafteten, steilen Standweiden mit einem lückigen Bestand auf. Nicht anzufinden war die Art auf intensiv genutzten Mähwiesen. Als nachhaltige Bekämpfung erwiesen sich das Vorbeugen von Grasnarbenschäden und das Verhindern der Versamung.

Siegrist-Maag, S., Suter, M. und Lüscher, A. (2005). Bewirtschaftung und Jakobskreuzkraut – ein Zusammenhang? AgrarForschung 12 (9), S. 398-403.

Kreuzkraut - allgemeines Management

Grasende Schafe verringern die Anzahl blühender Kreuzkräuter. Dadurch wird die Samenbank im Laufe der Zeit reduziert. Besonders in Gebieten, die nur schwer zugänglich sind, sind grasende Schafe eine gute Option für die Kontrolle von Kreuzkräutern. Kreuzkraut ist außerdem empfindlich gegenüber Beschattung, d.h. Konkurrenz von anderen Weidepflanzen oder das Pflanzen von Bäumen kann die Kontrolle des Kreuzkrautbestandes erleichtern.

McLaren D. und Faithfull, I. (2004). Ragwort-Management. Landcare Note LC0382. Department of Sustainability and Environment, State of Victoria.

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